Die Marke Beuys - die Kunst des Marketings
Schon an der Silhouette war er zu erkennen: Professor Joseph Beuys, mit Filzhut und Weste, das wurde lebenslang sein Markenzeichen, nachdem er entdeckt hatte, dass ihn dieses Outfit in der Kunstwelt unverwechselbar machte. Der ehemalige Assistent Sigi Sander berichtet in dieser Episode, wie sich Beuys im Spannungsfeld von moderner Kunst und (konservativen) Medien bewegt hat, und wie sehr Beuys dabei die Diskussion und Konfrontation geliebt hat. Beuys sorgte für Schlagzeilen, wie kein anderer Künstler. Wir erinnern uns: Als zwei Wuppertaler SPD-Frauen nach einer Feier in einem Museum die dort ausgestellte Badewanne von Joseph Beuys sauber schrubbten, war das Medienecho riesig, denn darauf folgten Gerichtsprozesse, in denen eine gigantische Versicherungssumme verhandelt wurde. "Die Sache mit der Badewanne war sein Durchbruch," sagt Sigi Sander heute. Nach seiner Meinung war Beuys "ein nettes Opfer für die Medien", andererseits habe es Beuys verstanden, die Medien für seine Zwecke zu nutzen: In ungezählten TV-Auftritten hat Beuys für seine Ideen vom "erweiterten Kunstbegriff", Humanismus und Ökologie geworben.
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„Mein ganzes Leben war Werbung, aber man sollte sich einmal dafür interessieren, wofür ich geworben habe.“ ―Joseph Beuys
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